Die Schlammbehandlung hat das Ziel, die Menge des zu entsorgenden Schlamms möglichst zu reduzieren. Diese Volumen und Gewichtsreduzierung geschieht durch das abtrennen von Wasser.
Dieses Abtrennen vollzieht sich in mehreren Schritten.
Zuerst wird der abgezogene Schlamm mit Polymeren vermischt, was zur Folge hat, dass sich in dem derzeitig recht homogenen Gemisch mit einem Wasseranteil von ca. 99% große Schlammflocken bilden. Mithilfe eines Siebbandes (ein Band mit einer Wasser-durchlässigen Oberfläche) wird dann ein großer Teil des Wassers entfernt.
Im zweiten Schritt gelangt der Schlamm in den sogenannten Faulturm. In diesem ständig durchmischten Behälter, mit einer konstanten Temperatur von ca. 37°C, verbleibt er für etwa 30 Tage. Hierin werden, mithilfe von speziellen Mikroorganismen, etwa 50% der organischen Bestandteile des Schlamms zersetzt. Dies bewirkt zum einen eine Reduzierung des Schlamms und zum anderen entsteht bei diesem Prozess Methangas, welches mithilfe eines modernen Blockheizkraftwerks zur Stromerzeugung verwendet wird. Somit ist es möglich, etwa 50% des Gesamtstromverbrauchs der Anlage durch Eigenerzeugung zu decken.
Im letzten Schritt gelangt der Schlamm in die Kammerfilterpresse, in der er unter hohem Druck verdichtet wird. Das dadurch entstehende "Endprodukt" hat einen Trockensubstanzgehalt von über 30%. Insgesamt fallen ca. 2500 m³ Klärschlamm jedes Jahr an. Im weiteren Wertstoffkreislauf wird ein Teil dieser Menge in der Landwirtschaft, aber auch im Landschaftsbau verarbeitet.